„Summer of Hate“ ist eine rohe Oi!-Punk-Platte, die sich weder anbiedert noch versteckt. Es wird geliefert: 12 Songs, 24 Minuten ehrliche Wut, glühende Bierlaune und rauhe Straßenattitüde.
Willkommen im Sommer des Hasses
Oi! aus Hannover – Direkt in die Fresse
Schon mit ihrem 2024 erschienenen digitalen Demo hatten die Posterboiz angedeutet, wohin die Reise geht: zurück zu den Wurzeln des Oi!, fernab von Hochglanz und Kalkül. „Summer of Hate“ knüpft genau da an – aber mit deutlich mehr Wucht. Kein unnötiger Ballast, keine Experimente – stattdessen ein Sound, der klingt, als würde er direkt aus dem Proberaum auf die Straße dröhnen. In einer Welt voller Filter ist das ein fast schon politisches Statement. Wohlan!
Was die Platte ausmacht
Die Posterboiz liefern auf ihrem Debüt genau das, was Oi! im besten Fall sein kann: ein Ventil. Gegen den Alltag, gegen Arbeitsfrust, gegen falsche Freunde – aber auch für Zusammenhalt, Bier und eskalierende Freitagabende. Schon der Opener „Friday Nite“ macht klar, was Sache ist: Mitsingen, mitstampfen, mitjohlen.
Weitere Highlights:
- „I Don’t Wanna Work“ – eine Anti-Work-Hymne, direkt aus dem Herzen der Malocherseele.
- „Not One Of Us“ – ein klarer Mittelfinger an Szene-Polizei und Hipster-Cosplay.
- „Cum On Feel The Boiz“ – augenzwinkernd, dreckig, catchy.
Der Gesang pendelt zwischen Wut und Resignation, ohne ins Theatralische abzurutschen. Die Texte sind simpel, aber nie stumpf – und das ist bei dieser Art Musik ein echtes Kunststück.
Ein Album für den Sommer – aber keinen der schönen Art
Der Titel „Summer of Hate“ ist mehr als bloße Provokation. Er ist Kommentar und Selbstbeschreibung zugleich. Während sich die Pop -und Indie-Heinis dem Festival-Glitzer hingeben, erinnern die Posterboiz daran, dass nicht jeder Sommer unbeschwert ist. Dass Wut, Frust und Ausbruch auch ihren Platz haben – und dass es befreiend sein kann, all das kollektiv rauszubrüllen.
Die Produktion? Rough, aber druckvoll. Kein Hochglanz, kein Studio-Fetisch – und genau das macht die Platte authentisch. Die Posterboiz wollen nicht gefallen. Sie wollen raus. Laut sein. Und Ärger machen.
Fazit: Pöbel-Poeten mit Herz
„Summer of Hate“ ist keine Platte, die gefallen will – aber genau deshalb funktioniert sie. Wer genug hat von Szene-Arroganz und Retro-Punk zum Anprobieren, wird hier fündig. Es ist ein ehrliches, wütendes, dreckiges Debüt, das Lust macht auf mehr – vor allem auf die Livebühne.
Wenn du also in diesem Sommer keine Lust auf palmenbedruckte Beach-T-Shirts hast, sondern Schweiß, Lärm und Haltung lobst, dann:
Posterboiz aufdrehen. Bier auf. Hass und Wut sind ja schon da.
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