Am Baltischen Meer
Breslau im August

Breslau im August

Drei Tage im August, drei Tage im Polnischen, drei Tage in Breslau. Und ungefähr 15 Jahre nach unserem letzten Besuch der Stadt.

Wir mögen ja keine Großstädte, können uns aber, so der Aufenthalt überschaubar und die Vorbereitung lang ist, ganz gut darauf einlassen. Dieser Städtetripp war geplant, ein Geschenk gewissermaßen, für die Altvorderen, welche die Hauptstadt von Schlesien auch einmal gesehen haben wollten.

Die Friedenskirche in Jauer

Wir reisten mit dem Automobil an, also entspannt, flexibel und perfekt, um unterwegs eine kleine Pause einzulegen. Diese wurde genutzt, um der Friedenskirche in Jauer einen Besuch abzustatten, welche sich (gemeinsam mit der Friedenskirche in Schweidnitz) seit mehr als 20 Jahren auf der Welterbe-Liste der UNESCO findet. Beide zählen heute zu den größten sakralen Fachwerkbauten in Europa, entstanden um die Mitte des 17. Jahrhunderts und sind bestaunenswert, da die wunderschön ausgemalten Gebäude zur Gänze aus Holz, Lehm und Stroh errichtet wurden.

Abends in Breslau

Die Ankunft verschob sich auf den frühen Abend. Einchecken, einmal schnell die Lage peilen und ein erster kurzer Spaziergang, um schließlich irgendwo am Markt einzukehren, mehr wurde nicht. Doch immerhin, wir tafelten nett und genossen das abendliche Menschen-Spektakel um das Alte Rathaus. Breslau ist in diesen Tagen beinahe eine Millionenstadt (ca. 900 000 Einwohnerinnen aktuell) – entsprechend steppt im Zentrum abends der Bär.

Stadtrundfahrt mit E-Mobil

Am Samstag haben wir die Stadt zunächst per Stadtrundfahrt (2-stündige Elektrobus-Tour) erkundet (Sie erinnern sich: Wir begleiteten die Altvorderen, die inzwischen leider sehr schlecht zu Fuß sind). Vom Marktplatz bis zur Jahrhunderthalle gab es jede Menge Architektur-Highlights und spannende Geschichten, zudem hatten wir mit Pawel den allerbesten Guide der Stadt an Bord und wir lernen immer gerne dazu. Wir sahen: den Großen Ring, diverse Kirchen, den Dom natürlich, diverse Museen und allerhand Zwerge und Brücken. Und sprachen mit Pawel über Napoleon, das katholische Polen, damals und heute, die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und die Flucht und Vertreibung im Ergebnis dessen. Alles kurzweilig, alles hochinteressant.

Die restliche Zeit am Samstag: lange Spaziergänge, hier ein Kaffee und dort ein Bier. Über die Brücken, entlang der Oder und durch mehr oder weniger charmante Altstadtgassen. Wir lauschten der Stimme Schlesiens (die Engler-Orgel der Breslauer Elisabeth-Kirche) und verfielen (zum Glück nur kurz!) dem Zwerge-Sammel-Wahn. Zum Abend gab es dann die hervorragende Einkehr im Restauracja Konspira, einer lobenswerten Szenekneipe mit Liebe zum Detail und toller Küche. Später folgte der Absacker – wieder auf dem quirligen Ring.

Zu Fuß durch die Geschichte

Der ebenfalls sonnige Sonntag bot noch einmal die Gelegenheit, die Altstadt per Pedes zu erkunden. So schafften wir es immerhin noch jeweils einige Blicke auf das Stadtschloß, die Synagoge zum Weißen Storch, die Oper, das Musikforum und den Freiburger Bahnhof zu werfen. Wir flanierten schön auf der Altstadtpromenade, kehrten ein letztes Mal ein und stiegen schließlich wieder in den Personenkraftwagen, um zunächst Richtung Grenzstau und dann heimwärts zu fahren.

Fazit

Breslau hat heute Charme, eine bewegte Geschichte und eine entspannte, quirlige Atmosphäre. Perfekt für einen Wochenendtrip – und immer einen neuen Besuch wert!

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